Wie ein Büro entsteht, das sich mit Ihrem Unternehmen weiterentwickelt

Entretelas Brinco, Textilunternehmen

Mexiko-Stadt, Mexiko

Fallstudien

Fallstudie: Entretelas Brinco

So haben unsere Arbeitsplatz-Beratungsdienste und die Architektur- und Designfirma gemeinsam mit dem Kunden die richtige Lösung gefunden, die die Produktivität und Motivation seiner Mitarbeiter stärkt. Entdecken Sie, wie Herman Miller attraktive Umgebungen schafft, die Logistik- und Verwaltungstätigkeiten kombinieren.

Die durchschnittliche Lebensdauer eines Unternehmens im S&P 500 Index beträgt heute 21 Jahre – 1965 waren es noch 32 Jahre. Entretelas Brinco (Brinco) dagegen gibt es seit mehr als einem halben Jahrhundert. Diese Langlebigkeit – und vor allem: erfolgreiche Langlebigkeit – ist eine beachtliche Leistung, wirft aber auch Fragen auf. Wie kann man als Organisation nach 60 Jahren noch dynamisch und motiviert bleiben? Wie kann man sich weiterentwickeln, statt sich in althergebrachte, traditionelle Arbeitsweisen zu flüchten?

Für Brinco lag die Antwort darin, nicht nur die Arbeit selbst neu zu denken, sondern auch die Arbeitsplätze, an denen sie stattfindet. Es bedeutete, die alten Büros durch ein Umfeld zu ersetzen, das Zusammenarbeit und Innovation begünstigt.

Ein Blick nach vorn

In Holz geschnitztes Firmenlogo am Haupteingang.

Brinco mit Sitz in Mexiko-Stadt ist ein Familienunternehmen, das sich auf Textillösungen für diverse Branchen spezialisiert hat – von Einlagen für Kleidung (Kragen, Taschen, verstärkende Kleinteile) über Textilartikel für die Automobilindustrie bis zu medizinischer Einweg-Kleidung. Brinco hat sich über die Jahrzehnte einen starken Ruf für sein Expertenwissen erworben und ist heute in den gesamten USA sowie Zentral- und Südamerika präsent.

Setu Lyris 2 Stühle in einem flexiblen Besprechungsraum, der sich den Bedürfnissen der Mitarbeiter anpassen lässt.

Letztes Jahr startete Brinco eine neue Partnerschaft mit der Tesca Group, einem Textil- und Sitzhersteller für die Automobilindustrie. Dieser Schritt führte zu der Erkenntnis, dass es Zeit für ein Arbeitsumfeld war, das den Wachstums- und Innovationszielen des Unternehmens gerecht werden würde. Außerdem wünschte man sich ein Büro, das Brincos familiäre Kultur der Zusammenarbeit, Ehrlichkeit und Einsatzbereitschaft unterstützt.

Ein Mann arbeitet auf seinem Laptop an einem höhenverstellbaren Canvas Tisch.

Menschen im Mittelpunkt

Für Victor Mizrahi, Geschäftsführer von Brinco und dritte Generation der Inhaberfamilie, sollten die neuen Büros vor allem komfortabel sein. „Der Arbeitsplatz ist entscheidend. Hier verbringen wir die meisten Stunden unseres Tages“, erläutert Mizrahi.

Besonders wichtig war dies, weil das Büro von Brinco in einem Industriegebiet ohne Restaurants oder Cafés liegt. Der neue Arbeitsplatz musste also Bereiche für Arbeit, Mahlzeiten, Pausen und Zusammentreffen bieten.

Blick ins Lager am Brinco-Standort.

Raum für neue Arbeitsformen

Brinco wollte auch „die Produktivität einer vielfältigen und wachsenden Belegschaft stärken“, so Daniel Ordóñez, Workplace Consultant bei Herman Miller. Er war von Beginn an am Designprozess beteiligt, in enger Zusammenarbeit mit Brinco und Archetonic, dem verantwortlichen Designstudio für die Gestaltung des neuen Arbeitsplatzes.

Anstoß für die Zusammenarbeit mit Herman Miller war ein Problem, das Mizrahi im alten Büro auffiel: „Ich sah die Leute, die stundenlang auf diesen Stühlen saßen, und fragte mich, wie ihr Rücken das aushält? Da beschloss ich, Herman Miller zu meiner ersten Wahl zu machen, wenn sich je die Chance ergab, das Unternehmensbüro neu auszustatten.“ Mizrahi wollte seinen Mitarbeitern in Zukunft viel bequemere Möbel bieten.

Drei Setu Stühle mit Stoffbezug im gemeinschaftlichen Hauptarbeitsbereich.

Arbeitsplatzkultur neu gedacht

In einem ersten Sondierungs-Workshop mit Herman Miller zeigte sich, dass Erneuerung über den physischen Raum hinausgehen musste. Brinco wollte „die Unternehmenskultur weiterentwickeln und stärken; man wollte Räume schaffen, in denen Menschen zusammenkommen und ihre sozialen Bindungen vertiefen können“, erklärt Daniel Ordóñez.

Das neue Büro sollte eine horizontale Arbeitskultur fördern, frei von der Pyramidenstruktur und den Hierarchien des alten Umfelds. Um dies umzusetzen, eliminierte Archetonic alle privaten Büros und schuf einen Raum, in dem leitende Manager neben Berufseinsteigern sitzen, Verwaltungskräfte neben Logistikern. Für das 8.611 m2 große Büro entwarf Archetonic zudem eine Serie mobiler, schalldämmender Textil-Stellwände, mit denen sich je nach Bedarf private Besprechungsbereiche abteilen oder größere Räume für Gruppen schaffen lassen. Alle Bereiche stehen jedem Mitarbeiter frei zur Verfügung.

Bei dem Sondierungs-Workshop ermittelten unsere Arbeitsplatz-Berater einen Wunsch nach mehr konzentrierter Einzelarbeit und gemeinschaftlichen Arbeitsbereichen. Diese wurden in den neuen Räumlichkeiten um 40 % bzw. 35 % erweitert, wie dieser Plan zeigt.

Auf diese Weise unterstützte Archetonic „unterschiedliche Arbeitsdynamiken und -umfelder sowie vorübergehend nutzbare Arbeitsplätze, was experimentelle und informelle Dynamiken fördert und konventionelle Lösungen hinterfragt.“

Bürodesign mit industriellem Kontext

Der frisch renovierte Firmenstandort von Brinco ist ein Lagergebäude in einem Industriegebiet. Archetonic beschloss, bewusst auf diesen Kontext einzugehen und „die Koexistenz des industriellen Charakters mit … einer moderneren, stilisierteren und stilvollen Designsprache“ zuzulassen, so Jaime Micha von Archetonic.

Ein Brinco-Mitarbeiter bewegt Stellwände, um den Besprechungsraum zu verkleinern.

Materialien wie Holz, Glas und Stein schaffen einen Kontrast zwischen Alt und Neu, Roh und Veredelt. Darüber hinaus wurden die Original-Webstühle und andere Maschinen von Brinco restauriert, während die Textilflächen der Trennwände auf Brincos Know-how und Erbe in diesem Bereich verweisen.

Die Trennwände ermöglichen nicht nur eine flexible Nutzung des Raums, sondern lassen sich auch verschieben, um das Licht im Büro zu maximieren. Dies erzeugt ein großzügiges Raumgefühl, das durch die vielen grünen Pflanzen noch unterstrichen wird. Hier nutzte Archetonic die hohen Decken als Chance, um Bäume und Pflanzen unterschiedlicher Höhen ins Büro zu bringen.

Ein Raum, viele Möglichkeiten

Angesichts des Standorts in einem entlegenen Industriegebiet von Mexiko-Stadt wollte Brinco ein Umfeld schaffen, in dem Menschen sich sicher fühlen und das zugleich Möglichkeiten für Mahlzeiten und Pausen bietet. Archetonics Lösung war eine Cafeteria mit attraktiver Terrasse, wo Beschäftigte sich entspannen, Freunde treffen und auf Wunsch auch essen können. Indem sie körperlich und geistig in eine neue Zone wechseln, gewinnen sie Abstand von der Arbeit und kehren erfrischt zurück.

Die Ergebnisse

Das Brinco-Team zog im März 2021 in die modernisierten Räumlichkeiten ein, und die Vorteile sind deutlich sichtbar. 40 Prozent der Fläche sind nun Bereiche für konzentrierte Einzelarbeit, 35 Prozent gemeinschaftliche Arbeitsbereiche und 25 Prozent Bereiche für menschliche Kontakte. Es gibt 40 Prozent weniger Privatbüros und 38 Prozent mehr offene Flächen. Die durchschnittliche Büro-Belegungsdichte in Mexiko beträgt 10 m2 pro Person, hier bei Brinco sind es 20 m2. Der Arbeitsplatz ist „unserer Branche mindestens 10 Jahre voraus“, meint Mizrahi.

Auch der Wunsch, seinen Mitarbeitern ergonomische Möbel zu geben, hat sich für Mizrahi erfüllt. Im neuen Büro bieten Aeron, Setu und Cosm Stühle ergonomische Unterstützung und helfen Mitarbeitern, ihr Bestes zu geben.

Sechs Setu Stühle mit Stoffbezug umgeben einen speziell gebauten Holztisch mit echten Bäumen, die die Natur ins Innere bringen. Die Textilwände sind bewegliche, mit Brinco-Stoffen bezogene Stellwände, die das Tageslicht filtern.

„Der Workshop, den wir mit Herman Miller durchgeführt haben, war ein wichtiger Teil der Lösung für diese Büros“, meint Micha. „Herman Miller kennt sich seit 100 Jahren mit Büroarchitektur aus, und davon haben diese Strategien wirklich profitiert. Das war fantastisch.“

„Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagt Mizrahi. „Unsere Mitarbeiter sind jetzt schon viel glücklicher.“